Die Zunge formt die Mundhöhle. Sind einzelne Muskeln im Mund- und Gesichtsbereich zu schwach oder zu stark und / oder die Sensibilität ist unzureichend entwickelt, mehr …
Die Zunge formt die Mundhöhle. Sind einzelne Muskeln im Mund- und Gesichtsbereich zu schwach oder zu stark und / oder die Sensibilität ist unzureichend entwickelt, so kann dies folgende Auswirkungen haben:
Aussprachestörungen
„Schluckstörungen“ (meist sind diese „Schluckstörungen“ ein Beharren auf einem frühkindlichen Bewegungsmuster der Zunge: Pressen der Zunge nach vorne gegen die Schneidezähne)
Zahnstellungsveränderungen (z.B. offener Biss, Kreuzbiss etc.)
Häufig wird bei einer myofunktionellen Störung „offene Mundhaltung“ mit reduziertem Tonus und eingeschränkter Kraft und Beweglichkeit von Zunge, Lippen und Wangen beobachtet.
Kinder lernen die richtige Lage der Zunge
Anatomie und Funktion hängen im Gesichtsbereich eng zusammen.
Das physiologische Bewegungsmuster (die Zunge legt sich an den Gaumen) kann durch anatomische Gegebenheiten, z.B. einen hohen und spitzen Gaumen, erschwert oder im Extremfall sogar verhindert sein.
Erhält der Gaumen keine unterstützenden Impulse der Zunge zur Formung während des Wachstums, kann sich die ungünstige anatomische Gegebenheit weiter verstärken.
Um diese wechselseitige negative Beeinflussung zu unterbrechen, ist ein gezieltes myofunktionelles Training nötig.
Myofunktionelle Therapie
Ein Muskeltraining und das Erlernen neuer Bewegungsabläufe stellt das Gleichgewicht von Zungen-, Lippen- und Wangenmuskulatur her. mehr …
Ein Muskeltraining und das Erlernen neuer Bewegungsabläufe stellt das Gleichgewicht von Zungen-, Lippen- und Wangenmuskulatur her.
Bei jüngeren Kindern soll späteren Kiefer- und Zahnfehlstellungen vorgebeugt werden. Eine kieferorthopädische Behandlung wie auch die Artikulationstherapie kann durch eine myofunktionelle Therapie erfolgreich unterstützt werden.
Am komplexen Vorgang. „Schlucken“ sind 50 Muskelpaare und 6 Hirnnerven beteiligt. mehr …
Am komplexen Vorgang. „Schlucken“ sind 50 Muskelpaare und 6 Hirnnerven beteiligt.
Im Rahmen degenerativer Erkrankungen (M. Parkinson, ALS, MS etc.), nach Schlaganfall oder bei strukturellen Schäden nach Tumorbehandlungen kann der fein koordinierte Schluckablauf gestört sein.
Das Kauen fällt schwer
Das Essen fließt aus einem Mundwinkel heraus
Das Schlucken geht schwer, nur kleine Mengen oder breiförmige Kost kann geschluckt werden
Das Essen bleibt im Hals stecken
Häufiges Husten vor, während oder nach dem Schlucken
Angst vor dem Ersticken
und vieles andere.
Therapie
Nach eingehender Diagnose und ggf. Schluckuntersuchung durch einen HNO-Arzt werden Maßnahmen erarbeitet, um den Schluckablauf zu verbessern
Verfahren zur Wiederherstellung des physiologischen Schluckablaufs, z.B. Reizstrom, um Nerven und Muskeln zu aktivieren
kompensatorische Strategien, sogenannte Schluckmanöver, um ein effizientes Schlucken zu ermöglichen
Anpassung an die vorliegende Störung durch bestimmtes Besteck, Trinkbecher, Kostanpassung u. a.
Gesichtslähmung / Fazialisparese
Die Fazialisparese (Gesichtslähmung) ist eine Funktionsstörung des Nervus facialis (VII. Hirnnerv). mehr …
Die Fazialisparese (Gesichtslähmung) ist eine Funktionsstörung des Nervus facialis (VII. Hirnnerv).
Die mimische Muskulatur ist ein- oder beidseitig gelähmt und es kann zu Problemen bei der Artikulation oder der Nahrungsaufnahme kommen. Ursachen können Viren (z.B. Herpes-Simplex), Bakterien, Tumore oder neurologische Erkrankungen sein.
Therapie
Die gelähmte Muskulatur wird durch verschiedene Methoden, z.B. PNF (propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation/ Reizstrom), stimuliert und aktiviert. Die Therapeutin erarbeitet zusammen mit dem Patienten ein individuelles Training für zu Hause, um die Wiederherstellung des Muskelgleichgewichts zu fördern.